Gut 500.000 Menschen leben normalerweise in Edinburgh. Nur Glasgow hat somit in Schottland mehr Einwohner. Die rund 100.000 Einwohner, die Glasgow mehr zählt als Edinburgh, gleicht die schottische Hauptstadt im Sommer aber locker durch Touristen aus aller Welt aus. Gerade zur Festivalzeit, die sich grob von Ende Juli bis Anfang September erstreckt, ist der nationale und internationale Run auf Edinburgh groß. Es wird davon ausgegangen, dass sich die Einwohnerzahl im August in normalen Jahren, wie wir es 2022 wieder erleben durften, verdoppelt und somit rund eine Million Menschen in Edinburgh sind. Das merkt man, ist ein Erlebnis, aber hat zweifelsohne auch seine negativen Seiten.

Grund für den enormen Andrang ist nicht nur die generelle Schönheit Edinburghs sowie der schottischen Highlands, die nicht weit entfernt sind, sondern auch das kulturelle und künstlerische Angebot von Weltklasseniveau. Tausende Shows finden allein im Rahmen des weltbekannten Fringe Festivals auf der Royal Mile und in vielen anderen Teilen der Stadt statt. Nicht nur in Pubs und Konzerthäusern, sondern auch auf der Straße treten die Comedians, Musiker usw. auf. Nicht nur aus Großbritannien, sondern auch aus dem Rest Europas, Nordamerika und Asien kommen die zahlreichen Künstler. Bezahlt werden sie hierfür vom Veranstalter nicht, stattdessen vertrauen sie auf ihr Können und großzügige Spenden des Publikums. Das klappt gut, sodass viele Jahr für Jahr trotz hoher Reise- und Unterkunftskosten wiederkommen.

Auch wir haben inzwischen den ein oder anderen Lieblingskünstler. So konnte uns etwa der Banana Man aus den USA uns mit seinen spontanen Rap-Einlagen und seinem lustigen Bananenkostüm überzeugen. Unter den Musikern finden wir Murdo Mitchell aus London, den Australier Morf und natürlich unsere favorisierten schottischen Straßenmusiker-Truppe, The Spinning Blowfish, am besten. Am besten mal googlen, die haben schließlich allesamt richtig was drauf.