Lediglich fünf Tage nach dem London Marathon sich an die Startlinie des A-Rennens der Schottischen 10.000-Meter-Meisterschaften zu stellen, mag eine mutige Entscheidung sein. Manchmal – und ehrlich gesagt gar nicht mal so selten – wird Mut aber belohnt, so auch in meinem Fall in Glasgow.
Meine in London gelaufene Marathon-Bestzeit hatte ich auf dem Weg nach Glasgow noch spürbar in den Beinen. Klar, denn die 2:28:35 Stunden in London waren hart, sehr hart. Auf einen Start in Glasgow verzichten wollte ich dennoch nicht. Warum auch? London war Geschichte und ich hatte nicht zu verlieren, daher wollte ich dem Meisterschaftsrennen (und mir selbst) eine Chance geben und einfach mal mitlaufen.
Auf den ersten zwei Kilometern war das Tempo hoch, danach bildeten sich mehrere Gruppen und das Tempo um mich rum wurde wie erhofft langsamer. Die 5-Kilometer-Marke passierte ich nach 16:28 Minuten. Ich hoffte auf eine ähnlich schnelle zweite Hälfte. 200 Meter später zogen zwei Läufer an mir vorbei, die Gruppe explodierte förmlich, also zog ich hinterher und ging früher all in als ich es eigentlich wollte.
Zwölf Runden später stoppte die Uhr nach 32:31 Minuten und somit nur 15 Sekunden nach Ablauf meiner 10-Kilometer-Bestzeit. Zudem landete ich damit nach 25 Stadionrunden unter Flutlicht auf Platz 9 der Schottischen Meisterschaften. Was für ein Abend im Crownpoint Stadium in Glasgow!
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