An manchen Tagen platzen Knoten. Nicht oft, aber gelegentlich. So auch in Nordirland, wo Natalie und ich beim Antrim Coast Half Marathon in Larne an den Start gingen und Teil eines Weltrekordrennens wurden. Larne? Weltrekord? Ja, tatsächlich schaffte es Yalemzerf Yehualaw aus Äthiopien den Frauen-Weltrekord an der nordirischen Küste zu verbessern. Beeindruckend, gerade wenn man bedenkt, dass das erste Renndrittel noch recht wellig war und nicht gerade an eine Weltrekordstrecke erinnert.

Wellig oder nicht, bei unserem zweiten Kurztrip nach Nordirland wollten wir nicht weniger als unsere Halbmarathon-Bestzeiten angreifen. 1:22:01 Stunden bzw. 1:13:27 Stunden galt es zu unterbieten. Während Natalie ihre Bestzeit beim Great Scottish Run 2018 in Glasgow gelaufen und diese dieses Frühjahr beim Elite-Marathon in der Nähe von Chester fast unterbieten konnte, war ich meine Zeit beim Scottish Half 2019 am Rande von Edinburgh gelaufen. Damals hatte ich meine Bestzeit zwar um rund eineinhalb Minuten verbessert, war mir danach aber durchaus bewusst, dass es mit einer Leistung, wie ich sie kurz zuvor bei den Schottischen 10-Kilometer-Meisterschaften in Stirling gezeigt hatte, vielleicht noch die ein oder andere Sekunde schneller gegangen wäre. Sehr, sehr gute Tage hat man aber eben nicht immer, daher freute ich mich damals einfach über einen gute bis sehr guten Tag und eine neue Bestzeit.

Zwei Jahre danach war die Zeit nun aber gekommen, diese Zeit anzugreifen. Nach einer schnellen ersten Hälfte, konnte ich auf der zweiten nochmals zulegen, am Ende in 1:11:58 Stunden finishen und so einmal mehr rund eineinhalb Minuten schneller laufen als jemals zuvor. Ähnlich erging es Natalie, die in 1:20:44 Stunden ihre alte Halbmarathon-Bestzeit ebenfalls deutlich unterbieten konnte. Beide merkten wir während des Rennens, dass heute ein Tag ist, an dem der ein oder andere Knoten platzen könnte. Bestzeit-Tage sind Knotenplatzertage, Tage mit deutlichen Bestzeiten erst recht!