Am 12. Mai 2013, meinem 19. Geburtstag, konnte ich beim Mainzer Gutenberg-Marathon in 2:57:25 Stunden erstmals unter drei Stunden laufen. Viereinhalb Monate später stand ich beim 40. Berlin Marathon zum fünften Mal an einer Marathon-Startlinie. In 2:59:25 Stunden konnte ich zwar erneut unter drei Stunden und in der Altersklasse MJ U20 sogar auf Platz zwei laufen, die angestrebte Bestzeit wurde es trotz schnellerer Strecke aber nicht.
Elf Jahre lang fühlte es sich ein wenig danach an, als hätte ich mit dem Berlin Marathon noch eine Rechnung offen. Diese wollte ich elf Jahre danach beim 50. Berlin Marathon begleichen. Wie erwartet war mein zweiter Berlin-Marathon-Start ein großes Highlight. Gemeinsam mit meinen vier Starts beim London Marathon und einem beim New York City Marathon komme ich inzwischen so schon auf sieben World-Marathon-Majors-Starts. Dennoch wusste auch Berlin 2024 zu begeistern.
Die Stimmung entlang der Strecke war deutlich besser als beim Berliner Halbmarathon und die Strecke gefühlt noch etwas schneller. Einzig, dass aus dem vorhergesagten wolkenbedeckten Himmel ein wolkenloser Himmel wurde, störte mich etwas. Ein Glück hatte ich mein Rudy Astral Sonnenbrille dabei, sodass ich die Sonneneinstrahlung nicht ganz so sehr wahrnahm.
Nach dem imposanten Start lief ich die 5-Kilometer-Abschnitte auf der ersten Hälfte alle wie geplant. Nach 1:13:56 Stunden erreichte ich die Halbmarathon-Markierung. Mit fast eineinhalb Minuten Rückstand auf meine Durchgangszeit beim diesjährigen London Marathon, wo ich mich bewusst für eine sehr offensive Taktik entschieden hatte, ging es in die zweite Rennhälfte. Auch wenn ich mit dem Beginn des letzten Drittels wie bei jeder Marathon-Bestzeit-Jagd auf den Kampfmodus umschalten musste, gelang es mir das Tempo hochzuhalten. Nach der 40-Kilometer-Marke und spätestens als nach der letzten Linkskurve das Brandenburger Tor in ein paar hundert Metern Entfernung zu sehen war, versuchte ich die letzten Kraftreserven nochmals zu mobilisieren. 3:26 Minuten pro Kilometer für die letzten 2,195 Kilometer unterstrichen, dass meine Taktik aufgegangen war. Dafür wurde ich mit einer Bestzeit von 28 Sekunden auf 2:28:07 Stunden belohnt.
Für Natalie kam ihr erster Berlin Marathon nach durchwachsenen Monaten noch zu früh. Dennoch ließ sie sich die Chance, beim großen Berlin-Marathon-Jubiläum dabei zu sein, nicht nehmen. Ihre Zeit von 3:13 Stunden war dabei daher zweitrangig.
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