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Running

Smile every Mile in Manchester

05.04.2021 - Jonas
Was für ein Tag, was für ein Rennen! Gemeinsam mit Natalie und Patrick hatte ich mich vor Monaten für den Manchester Marathon als diesjährigen Frühjahrsmarathon entschieden. Die Vorbereitung lief gut, war aber auch mit einigen Tiefen verbunden. Beim Winter Warmer Run in Glasgow, unserem 10-Kilometer-Vorbereitungsrennen, stürzte ich nach 600 Meter, lag so bei gefühlten minus fünf Grad und Schneeregen plötzlich blutend im Eiswasser. Am Ende gewann ich, wie auch Natalie, das Rennen dennoch, hatte aber nur überschaubaren Spaß. Beim Brighton Half Marathon liefen wir dann gegen den wohl heftigsten Wind an, den ich in einem Rennen je erlebt habe. Trotz gesparter Körner für die letzten fünf Kilometer und vollem Einsatz verlor ich auf dem finalen Abschnitt noch knapp zwei Minuten und verpasste so knapp eine Zeit von unter 1:15 Stunden. Ähnlich lief es in Brighton auch bei Natalie, wenngleich sie näher an ihre Bestzeit ranlaufen und als sechste Frau finishen konnte.

Am ersten April-Wochenende war der Manchester Marathon dann endlich gekommen. Am Samstag liefen Natalie, Patrick und ich als Warm-Up entspannt einen Parkrun und legten den Rest des Tages die Beine weitestgehend hoch. Am Sonntag quälten wir uns dann wie bei großen Rennen üblich früh früh aus dem Bett und bei gefühlt zu frostigen Temperaturen in Richtung des Event Villages, das unweit vom weltbekannten Old Trafford, dem Stadion von Manchester United, entfernt lag. Nachdem die spontane Entscheidung, ob mit oder ohne Armlinge getroffen war, ging es in Richtung Startlinie. Etwas spät fiel der Startschuss und die große Show, auf die wir über Monate hinweg hingefiebert hatten, begann.

Auch wenn wir auf unterschiedliche Zielzeiten unterwegs waren, ging es uns allen ähnlich: Wir fanden schnell ins Rennen und freuten uns bereits nach gut fünf Kilometern über die großartige Stimmung im Stadtzentrum. "Smile Every Mile!" las ich auf einem Schild, das ein Zuschauer am Straßenrand stolz präsentierte. Daran versuchte ich auf den zahlreichen verbleibenden Kilometern immer wieder zu denken. Auch wenn es mir nicht immer gelang, versuchte ich den Rat zu befolgen und versuchte auch so stets positiv zu bleiben. Nach 1:14:11 Stunden erreichte ich als Erster von uns die Halbmarathonmarke. Patrick folgte nach 1:20:45 Stunden, Natalie nach 1:27:12 Stunden. Auf die schnelle erste Hälfte folgte eine ebenfalls überwiegend flache, jedoch durch mehrere Brücken, die teilweise mit kurzen, aber durchaus erwähnenswerten Anstiegen verbunden waren, gespickte zweite Hälfte. Da sich die Renngestaltung der späteren Siegerin nahezu mit meiner glich, konnte man meine Marathon-Bestzeitjagd live in der Übertragung verfolgen. Kombiniert mit den Zwischenzeiten war man somit top informiert und sah nach 2:29 Stunden nicht nur Becky Briggs die Ziellinie zum Sieg überqueren, sondern auch mich jubelnd zu einer Zeit von 2:29:14 Stunden laufen. Zweieinhalb Minuten unter meiner Bestzeit, die ich erst ein halbes Jahr zuvor in London aufgestellt hatte, und gleichzeitig erstmals unter 2:30 Stunden. Wahnsinn! Ich war überglücklich und wartete auf Patrick und Natalie. Patrick folgte mir nach 2:44:27 Stunden, womit er seine Bestzeit, die er bei seinem bis dato einzigen Marathon im Frühjahr 2017 aufgestellt hatte, um rund 17 Minuten verbessern konnte. Beeindruckend! Und als dann auch noch Natalie nach 2:55:13 Stunden das Ziel erreichte und somit für eine Bestzeit-Verbesserung um über zehn Minuten sorgte, war unser gemeinsamer Marathon-Tag perfekt. An diesem Tag hatte sich so einiges ausgezahlt, für das wir lange gearbeitet und immer, immer weitergemacht hatten.