Am Rande Edinburghs greifen beim Scottish Half Läufer seit Jahren nach neuen Bestzeiten über die 21,1 Kilometer, aber im Rahmen des Scottish 10K auch über die 10-Kilometer-Distanz. 2016 hatte ich es selbst versucht. In 1:17:43 Stunden hatte es an diesem Tag geklappt. Etwa drei Jahre danach wollte ich es genauso machen, nur schneller. Meine Bestzeit von 1:14:53 Stunden, die ich beim Köln-Marathon 2017 gelaufen war, galt es zu unterbieten.
Mit jeder Menge Rückenwind von der erst zwei Wochen zuvor in Stirling aufgestellten 10-Kilometer-Bestzeit ging ich ins Rennen, wieder offensiv und wieder vom ersten Meter an auf Bestzeitkurs. Vom Meadowmill Sports Centre ging es durch die Ortschaften Longniddry, Port Seton und Cockenzie in Richtung des Musselburgh Race Course, wo auf 2.000 Halbmarathonläufer nach 21,1 Kilometer die Ziellinie wartete. Bevor man unter dem Jubel zahlreicher Zuschauer auf die letzten hundert Meter gehen durfte, galt es jedoch knapp 21 schnelle Kilometer zu laufen.
In einer kleinen Gruppe von drei Läufern absolvierte ich die ersten fünf Meilen, die einen an die Küste führte. An dieser ging es in der Folge für mich allein entlang. Im Kampf gegen die Uhr gab ich mein Bestes und freute mich, als nach 20 Kilometern klar war, dass ich nicht nur die Marke von 1:14:53 Stunden, sondern auch die 1:14:00 Stunden unterbieten könnte. Einige schnelle Schritte später war das Ziel nach 1:13:27 Stunden erreicht. Der Zieleinlauf auf dem Musselburgh Race Course, wo normalerweise Pferdrennen stattfinden, war stimmungsvoll und emotional. Zum wiederholten Male hatte sich der Scottish Half als gutes Pflaster auf der Jagd nach einer neuen Bestzeit erwiesen. Nach 5- und 10-Kilometer-Bestzeiten in Berlin, Edinburgh und Stirling stand so die vierte in Folge.